Senin, 29 April 2019

Bosch steigt in die Serienfertigung von Brennstoffzellen ein - Handelsblatt

Bosch

Der Konzern arbeitet in den USA bereits mit Nikola Motors zusammen, um Lastwagen zu entwickeln, die per Brennstoffzelle betrieben werden.

(Foto:& dpa)

Die Bedenken sind groß: Der Einstieg in die Serienfertigung von Batteriezellen ist Bosch zu teuer und zu riskant – so die Haltung vor gut einem Jahr. Um technologisch beim Antriebsstrang der Zukunft aber an die Spitze zu kommen, setzt der Autozulieferer langfristig auf die Brennstoffzelle. „Bosch steigt in den Markt für mobile Brennstoffzellen ein und treibt die Industrialisierung konsequent voran“, sagt Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung.

Bosch will künftig das Herzstück eines Brennstoffzellenantriebs, die Stacks, gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen Powercell entwickeln. Die Fertigung in Lizenz übernimmt dann aber Bosch allein. Eine entsprechende Kooperation gaben die Unternehmen an diesem Montag bekannt.

Die Schwaben sind optimistisch, dass Brennstoffzellen, die in Autos in den Regel mit Wasserstoff betrieben werden, in Zukunft eine deutlich größere Relevanz bekommen. Bis 2030 sollen nach Schätzungen von Bosch bis zu 20 Prozent aller Elektrofahrzeuge weltweit mit Brennstoffzellen angetrieben werden. Die so genannten Stacks machen bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten der so genannten Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle (PEM) aus.

Bislang wurden weltweit allerdings nur wenige tausend Wasserstofffahrzeuge verkauft. Doch Bosch rechnet mit dem Durchbruch der Brennstoffzelle bei Autos, aber auch bei schweren Lkws. „Technologie zu industrialisieren ist eine unserer Stärken. Das gehen wir jetzt konsequent an und erschließen den Markt“, sagt Hartung.

Und auch Powercell-Chef Per Wassén will von der neuen Partnerschaft profitieren. „Mit seiner ganzen Power und Kompetenz eröffnet Bosch unserer Brennstoffzellen-Technik die Möglichkeit, im Automotive-Markt Fuß zu fassen. Bosch ist der beste Partner, den wir uns dafür vorstellen können.“

Die besten Chancen für einen breiten Einsatz der Brennstoffzellen-Technik sieht Bosch im Nutzfahrzeug-Markt. Die Flottenvorgaben der Europäischen Union für Lkw sehen bis 2025 eine Minderung der CO2-Emissionen um im Schnitt 15 Prozent, bis 2030 um 30 Prozent vor. Dieses Ziel lässt sich nach Ansicht von Bosch nur mit einer zunehmenden Elektrifizierung des Antriebs erreichen.

Ausgehend von den Nutzfahrzeugen werden Brennstoffzellen-Antriebe von Bosch in der Zukunft dann auch im Pkw vermehrt zum Einsatz kommen. Dafür müssen jedoch sukzessive die Kosten für Brennstoffzellen-Systeme sinken.

Denn auch Wasserstoff ist als Treibstoff noch zu teuer. Aktuell wird Wasserstoff hauptsächlich für industrielle Anwendungen hergestellt mit einem Kilogrammpreis von oft mehr als fünf Euro. Mit steigender Produktion wird der Preis tendenziell noch fallen. Ein Kilogramm Wasserstoff enthält so viel Energie wie 3,3 Liter Diesel. Für 100 Kilometer benötigt ein 40-Tonner etwa neun bis zehn Kilogramm Wasserstoff.

Bosch arbeitet in den USA bereits mit Nikola Motors zusammen, um Lastwagen zu entwickeln, die per Brennstoffzelle betrieben werden. Vergangenes Jahr ging der Zulieferer zudem eine Kooperation mit dem britischen Unternehmen Ceres Power ein, um die Entwicklung von kleinen Brennstoffzellen-Kraftwerken vorantreiben – dort liegt aber eine andere Technik zugrunde.

Die wichtigsten Neuigkeiten jeden Morgen in Ihrem Posteingang.

Let's block ads! (Why?)


https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/kooperation-mit-powercell-bosch-steigt-in-die-serienfertigung-von-brennstoffzellen-ein-/24267426.html

2019-04-29 08:51:00Z
52781690207751

Tidak ada komentar:

Posting Komentar