Minggu, 05 Mei 2019

Brexit bedeutet kein No-Go: Buffett lechzt nach Firmenkäufen in Europa - n-tv NACHRICHTEN

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Warren Buffett ist immer noch für Überraschungen gut.

(Foto: REUTERS)

Der anstehende EU-Austritt Großbritanniens kann dem legendären Investor Buffett überhaupt nicht die Kauflaune verderben. Allen Unsicherheiten zum Trotz liebäugelt der 88-Jährige sogar mit einer "sehr große Investition" auf der Insel. Das Timing ist für die Briten und für seine Beteiligungsgesellschaft günstig.

Starinvestor Warren Buffett streckt seine Fühler nach Europa aus. "Wir hoffen auf einen Deal in Großbritannien und oder in Europa, egal wie der Brexit ausgeht", sagte der Milliardär, der hinter der Investmentfirma Berkshire Hathaway steht, auf der Jahreshauptversammlung in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska.

Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway 327.765,61

Buffet bekräftigte damit erst vor einer Woche in einem Interview mit der "Financial Times" (FT) geäußerte Kaufabsichten. "Ich möchte, dass Berkshire Hathaway in Großbritannien und Europa besser bekannt wird. Ich würde mir wünschen, dass sie öfter an Berkshire denken, wenn Unternehmen zum Verkauf stehen", merkte der 88-Jährige vor Zehntausenden seiner Fans in Omaha an.

Das Gezerre um einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sieht er nicht als Hindernis. Er habe das Gefühl, dass das Referendum ein Fehler war, sagte Buffett. Allerdings "verdirbt es meinen Appetit nicht im Geringsten, eine sehr große Akquisition in Großbritannien zu tätigen." Der FT hatte Buffet gesagt, er verfolge die Strategie, in möglichst vielen Ländern Geld anzulegen. Durch Investitionen in Großbritannien könnte er den Inselstaat unterstützen. Das Timing für Zukäufe ist günstig, weil sich in Europa derzeit deutlich weniger Private-Equity-Firmen tummeln als in den USA.

Glänzende Zahlen beim "Woodstock für Kapitalisten"

Zur großen Freude der Anleger liefen die Geschäfte zum Jahresauftakt für Buffett rund. Dank der Kursgewinne bei Aktienbeteiligungen konnte die Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway wieder einen satten Überschuss ausweisen. Das sagte Buffett den versammelten Aktionären auf dem jährlichen Treffen in Omaha, das auch "Woodstock für Kapitalisten" genannt wird. Der Gewinn summierte sich demnach im ersten Quartal auf 21,7 Milliarden Dollar. Im Vorquartal hatte noch ein Minus von 25,4 Milliarden in den Büchern gestanden, vor Jahresfrist ein Fehlbetrag von 1,1 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis von Berkshire Hathaway stieg um fünf Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar, lag damit jedoch knapp unter den Schätzungen der Analysten.

Die Ergebnisse klammerten Kraft Heinz aus, weil der Ketchup-Hersteller seine eigenen Quartalszahlen noch nicht veröffentlicht hat, sagte Buffett. Berkshire musste im vierten Quartal 2018 eine Abschreibung von rund drei Milliarden Dollar auf ihren 26,7-prozentigen Anteil hinnehmen, da Kraft Heinz nicht in der Lage war, mit den sich rasch ändernden Konsumgewohnheiten Schritt zu halten.

Weltweit setzen die Menschen zunehmend auf frische und regionale Lebensmittel und machen einen Bogen um Fertigprodukte. Buffett räumte ein, dass "wir zu viel Geld bezahlt haben" für Kraft. Dennoch signalisierte er, sein Engagement beim US-Lebensmittelriesen fortzusetzen.

Buffet outet sich als Bezos-Fan

Auch die offene Nachfolgeregelung an der Spitze von Berkshire Hathaway, die die Märkte seit vielen Jahren beschäftigt, war in Omaha wieder mal Thema. Wie es aussieht, ist Buffet mit der Arbeit der Kronprinzen Greg Abel und Aijit Jain zufrieden, sie sind deshalb weiter im Rennen. Anfang vergangenen Jahres hatte er beide als neue Vize-Chefs in den Verwaltungsrat berufen. Warren Buffett macht bislang keine Anstalten von der Spitze zurückzutreten. Und auch seine Nummer zwei, Charlie Munger, denkt mit 95 Jahren offenbar noch nicht ans Aufhören.

Wie umtriebig die beiden noch sind, wurde erst vor wenigen Tagen wieder deutlich, als Berkshire Hathaway sich erstmals mit Aktien des weltgrößten Online-Händlers Amazon eindeckte. Laut Buffett hatte einer seiner Investmentmanager, Todd Combs oder Ted Weschler, in Amazon investiert. Buffetts Kompagnon und Berkshire-Vize-Chairman Munger räumte bei der Gelegenheit ein, es versäumt zu haben, bei Google einzusteigen. "Ich fühle mich wie ein kompletter Dummkopf, weil ich Google nicht früher auf dem Schirm hatte."

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https://www.n-tv.de/wirtschaft/Buffett-lechzt-nach-Firmenkaeufen-in-Europa-article21005397.html

2019-05-05 10:38:23Z
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