Kamis, 23 Mei 2019

US-Sanktionen: Huawei-Manager warnt vor "gefährlichem Präzedenzfall" - SPIEGEL ONLINE

Immer mehr Unternehmen schränken ihre Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekomausrüster Huawei ein. Grund sind die US-Sanktionen. China spricht von "wirtschaftlicher Schikane".

Immer mehr Unternehmen stellen ihre Zusammenarbeit mit Huawei ein.

Immer mehr Unternehmen stellen ihre Zusammenarbeit mit Huawei ein.

Wegen der US-Sanktionen gegen den Telekomausrüster Huawei hat die chinesische Regierung offiziell Beschwerde bei den USA eingelegt. Der Sprecher des Handelsministeriums in Peking sprach von "wirtschaftlicher Schikane". Die beste Antwort der chinesischen Firmen darauf sei es, "weiter zu wachsen".

Huawei sieht die US-Sanktionen als "gefährlichen Präzedenzfall". Das stehe im Widerspruch zu den Werten der internationalen Geschäftswelt, sagte der stellvertretende Vorsitzender von Huawei, Hu Houkun, in Potsdam bei einer Konferenz des Hasso-Plattner-Instituts (HPI).

"Die US-Regierung erlegt Huawei sehr unfaire Einschränkungen auf, auf der Grundlage unbegründeter Anschuldigungen", sagte Hu. Sein Unternehmen habe darauf reagieren können. "Aber wer weiß, was als nächstes kommt, wenn sich dieses Verhalten so fortsetzt?" Heute gehe es gegen Huawei, "morgen könnten es Ihre Branche, Ihr Unternehmen und Ihre Verbraucher sein."

Hu lobte, dass Deutschland und andere europäische Staaten den USA nicht folgten. Statt Gefühlsentscheidungen brauche es klare Sicherheitsstandards und unabhängige Überprüfungen für Unternehmen.

Auch Panasonic schränkt Zusammenarbeit ein

Die US-Regierung hatte Huawei samt seiner Tochterfirmen vergangene Woche auf eine schwarze Liste gesetzt. US-Präsident Donald Trump begründete die Schritte mit Sicherheitsbedenken gegen Technik aus China. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind.

Trump hat zudem Unternehmen seines Landes per Dekret die Nutzung von Telekommunikationstechnik untersagt, die als Sicherheitsrisiko eingestuft wird. Als Hauptziel gilt auch hier Huawei. Da die Vorwürfe bislang nicht konkret belegt wurden, sehen viele Experten die Sanktionen im Kontext des Handelskonfliktes zwischen den USA und China. Huawei hat die US-Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Zahlreiche Firmen haben deshalb ihre Zusammenarbeit mit Huawei eingeschränkt. So entschied der Elektronikkonzern Panasonic, die Lieferung einiger Komponenten an Huawei auszusetzen. Man müsse einzelne Geschäfte mit Huawei und seinen 68 angeschlossenen Firmen, die von den Sanktionen der US-Regierung betroffen sind, suspendieren, teilte der Konzern in einer kurzen Stellungnahme mit.

Geprüft werde, welche Produkte im Einzelnen unter die US-Sanktionen fallen könnten. Im vergangenen Jahr hatte Huawei Komponenten im Wert von etwa sechs Milliarden Dollar von dem japanischen Unternehmen erhalten.

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Auch andere japanische Mobilfunkbetreiber stellen den Verkauf neuer Huawei-Geräte vorläufig ein oder wollen keine neuen Aufträge mehr annehmen - aus Sorge, dass Google Dienste wie Android für den chinesischen Konzern nicht mehr zur Verfügung stellen könnte.

Auch der britische Chipdesigner ARM, der zum japanischen Konzern Softbank gehört, hat einem Bericht der BBC zufolge die Geschäftsbeziehungen zu Huawei auf Eis gelegt. Ohne eine Lizenz der Briten darf Huawei keine Prozessoren auf ARM-Basis entwickeln. Huaweis eigene Kirin-Prozessoren für Mobiltelefone basieren auf der ARM-Architektur.

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https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/huawei-manager-warnt-vor-gefaehrlichem-praezedenzfall-a-1268947.html

2019-05-23 13:18:25Z
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